Bücher und Aktionen

Veröffentlichungen

  • "Mondgesang“. Gedichte und Prosa, Aachen 1997.
  • "Brot und Rosen". Gedichte, literarische Flicken, Erzählungen und ein Versuch, rätselhafte  Volksliedtexte im Plauderton unterhaltsam zu deuten“, Aachen 1998.
  • "Ophelias Lächeln". Lyrik, Prosa und visuelle Poesie, Aachen 1999.
  • „Unvollendet. Ein Mysterienspiel in drei Segmenten mit Vorrede und Bausteinen", mit  Lyrik und visueller Poesie, Minden 2001.
  • "An der Weser Ufer saßen wir..." Gedichte. Deutsch und Georgisch, zusammen mit   Mebo O’Neli (bürgerl. Merab Japaridze), Minden 2002.
  • "Im Lande des Rotmilans". Gedichte, Minden 2003.
  • „Engel und Engelin". Satyrisches Gedicht, von Peter Küstermann ins Englische und von    Jamal Abdul Rahim ins Arabische übersetzt und von Jamal Abdul Rahim künstlerisch    gestaltet und handgedruckt, Minden/Bahrain 2005.
  • „Erdbeeren". Roman, München 2006.
  • „Oppermanns Erzählung". Roman, Remscheid 2008.
  • „Süß das Leben, bitter auch …" Gedichte georgischer Poeten Georgisch und Deutsch.      Übersetzt und herausgegeben von Irene Imnadze und Jochen Neuhaus, Remscheid    2010.
  • „strichpunkt. konkrete poesie". Gedichte, Fotografien und Zeichnungen als E-Book,      Remscheid 2012.
  • „Kaiserkonzert". Roman, Remscheid 2014.
  • „wortgestein. lyrik, visuelle und dadaistische poesie“, Remscheid 2018.
  • "schau doch mal: bäume und ihre freunde ... zur herbstzeit im park", Minden 2018.
  • "Anderst. Erzählungen, Stücke und Poesie", Remscheid 2019.

 

Titelbilder und Texte zu den Büchern

Anfang muß nicht allein Hoffnung sein und Ende nicht nur Verzweiflung und Tod. Kann nicht im Anfang Zweifel und Bangen, aber auch Heiterkeit und Gelöstheit sein und im Ende Begeisterung und Lebensfreude, aber auch Abschiednehmen und Erlösung? Vielleicht müssen wir die Spannungen zwischen dem Schrecklichen, der Niedergeschlagenheit und der Begeisterung, der Freude aushalten lernen. Jede Jahreszeit, jede Phase des Lebens kann niederschmetternd und aufbauend sein. Es gilt, die fröhlichen Anteile des Lebens wahrzunehmen und zu genießen und die niederdrückenden in Geduld anzunehmen und nicht vor ihnen davonzulaufen. Neben der Trauer und dem Schmerz liegen Freude und Lust und umgekehrt: Schneeweißchen und Rosenrot.

 

Der Mond ist solch ein Wechselgeselle, der uns nicht immer gleich erscheint. Vieles ist und bleibt an ihm auch geheimnisvoll, nachdem uns Raumfahrt und Wissenschaft manches Rätsel gelöst haben. Sein unregelmäßiges Auf- und Untertauchen, sein Licht, das kein eigenes ist, seine Stummheit, die leise zu singen scheint, seine Schwesternschaft (oder Mutterschaft?), die uns näher sein kann als die väterliche Allgewalt der Sonne; seine Spiegelgeschichten machen es lohnen, ihm zuzuhören, wenn er singt in seinen Kreisen.

Wie sehr der Wüstensand auch Tod und Verderben bringt, dem aufmerksamen Wüstenschauer können die Spuren des Lebendigen nicht verborgen bleiben: Ein Samenkorn, das auf den seltenen Regen wartet, ei Käfer, der aus kleinen Höhlen huscht, eine eidechse, die fast zu fliegen scheint, auch die Schlange, die feine Linien in den Sand zeichnet. Sie alle hinterlassen Spuren, die, „mag sie der Wind auch bald verwehen“, zumindest für eine Zeit das Tote überwinden. Ja, die Zeit selbst, die wie der Sand in der Uhr vor unseren Augen rinnt und uns mit ihrer Unbeständigkeit zu narren scheint, heilt, wie der Volksmund sagt, alle Wunden.

 

Die Hauptthemen des Buches OPHELIAS LÄCHELN sind menschliche Begegnungen, das Suchen nach solchen Begegnungen und die Entdeckung von Spuren des Lebendigen auch vor dem Irrsinn des Todes.

Unvollendet“ von Jochen Neuhaus versucht, das große Thema „Opferung des Isaak“ literarisch zu verarbeiten. Das Buch besteht aus einer Vorrede, dem Theaterspiel und dem „Bausteine“ genannten Kapitel mit Gedichten, „literarischen Flicken“ (kurzen Prosatexten) und „Bild-Worten“ (visueller Poesie).

 

Das Buch ist eine sehr ernste und dramatische, zuweilen auch ironische oder sogar witzige Auseinandersetzung mit der altbekannten Frage der Theodizee. Wenn der Autor sich auch mit einer religiösen Thematik auseinandersetzt, will er seine Arbeit doch als literarisches Werk verstanden wissen.

Der Geschmack von Erdbeeren ist es, der Marina Vossens Geburtstage begleitet, seit sie denken kann. Denn immer ist es ihr Ehrentag, an dem in ihrer Familie die ersten Erdbeeren des Jahres gegessen werden. Es ist eine schöne, scheinbar unbeschwerte Tradition – bis zu Marinas 19. Geburtstag: Plötzlich erinnert sie sich an den Tag vor exakt zehn Jahren, an ihren neunten Geburtstag, an den Tag, an dem sie die Erdbeeren nicht mehr schmecken konnte, die Sprache verlor, verstummte. Der neunte Geburtstag war der Tag der Entwurzelung, aber auch der Verlust der Orientierung zwischen Opfer und Täter. Sie weiß, dass an ihr ein Verbrechen geschah, aber nicht, welchen Anteil sie daran hatte. Nur die verschwiegene Liebe zu einem jungen Studenten, der sich zärtlich und aufopferungsvoll um sie bemüht, hilft ihr schließlich über die schweren Schatten der Ahnung hinweg.

Was bewog Klaviergroßmeister Paolo Zück dazu Beethovens Kaiserkonzert abzubrechen und den Konzertsaal fluchtartig zu verlassen? Dieser Frage widmet sich Jochen Neuhaus‘ neues Buch und erschließt die Gedankenwelt des Pianisten, der sich nicht zuletzt mit seiner eigenen dunklen Familiengeschichte auseinandersetzen muss, um hinter das Geheimnis seiner Schaffenskrise zu kommen.

Man mühe sich ab, wie man will, so hat man keinen Gewinn davon.

Ich sah die Arbeit, die Gott den Menschen gegeben hat, dass sie sich damit plagen. Er hat alles schön gemacht zu seiner Zeit, auch hat er die Ewigkeit in ihr Herz gelegt; nur dass der Mensch nicht ergründen kann das Werk, das Gott tut, weder Anfang noch Ende. Da merkte ich, dass es nichts Besseres dabei gibt als fröhlich sein und sich gütlich tun in seinem Leben. Denn ein Mensch, der da isst und trinkt und hat guten Mut bei all seinem Mühen, das ist eine Gabe Gottes. (Kohelet)

 

Nichts Neues gebe es unter der Sonne (Kohelet 1, 9) und alles menschliche Tun sei eitel und ein Haschen nach Wind (Kohelet 1, 14). Das liest sich zunächst sehr depressiv, aber es kann von unnützen Selbstquälereien und Sinnersatz befreien und lädt ein, ja fordert auf zu uneingeschränkter, diesseitiger (!) Lebensbejahung.

Diese Erkenntnis soll die Lyrik dieses Buches widerspiegeln. Kummer und Begeisterung, ja Verzweiflung und Freude, verlorene Hoffnung und Ermutigung, Ekel und Genuss usw. stehen gegeneinander und nebeneinander, bedingen einander und bilden einen Einklang.

jochen neuhaus

 

schau doch mal: bäume und ihre freunde ...

... zur herbstzeit im park

 

poetische meditation als bildgedicht und spiel

mit ring und stäbchen

 

(nicht im Buchhandel erhältlich, nur über den Autor direkt)

 

Gewöhnt an das Tag-für-Tag-Leben treiben wir auf dem Meer der Zeit dahin auf den Horizont der Zukunft zu. Wir haben uns eingerichtet. Unser Blick sieht nur, was er sehen will. Nur was uns vertraut scheint, lassen wir an uns heran. So verschwindet allmählich das Leben in seiner Fülle und seiner Vielfalt an uns vorbei. Und die Welt wird grau, heute wie gestern und morgen wie heute. Und alles, was nicht dahinein passt, fremd, bunt und lebendig ist, Geschöpfe wie wir allzumal und das ungeschminkte Panorama der Wahrheit, erschreckt uns, stört uns auf. Dann brechen Wut, Ärger und Lüge hervor und verletzen mit Angst und Hass Menschen, Tiere und die ganze Natur.

Und dann, urplötzlich und unvorbereitet stoßen wir auf etwas, das wir nicht kennen. Es ist anderst. Wir wollen aufbrausen und uns wehren, wissen aber nicht wogegen eigentlich. Es ist ein Mensch, wie wir Menschen sind, oder eine Wirklichkeit, die wir bisher einfach ausgeklammert haben. Anderst schauen wir in die Augen und auf das, was ist, und stellen fest: Es ist ein Wesen mit Würde wie auch wir solche Wesen sind. Blau ist blau, Rot ist rot,und Gelb ist gelb, ganz anderst als Grau. Schmerz ist Schmerz, Freude ist Freude, Liebe ist Liebe. Und unser aller Sorge gilt jedem Lebendigen.

Davon erzählt das Buch von Jochen Neuhaus.

Aktionen und Projekte

Teilnahme an der künstlerisch-literarischen Veranstaltung "Denk-Mal" in Minden 1998. Die literarischen Beiträge bei Veranstaltungen (Friedensfest, Literarischer Spaziergang, Künstlerfest "animalia") 1999 der Gruppe "LiterARTur. Kunst − Literatur − Musik in Minden“. Teilnahme am "Frühling der Poeten" (März 2000) in Tours, Frankreich. Teilnahme mit literarischen Beiträgen am Kulturfestival "Zerrissen und doch ganz" von "Die Fittinge e. V. Arbeitsgemeinschaft für die Integration behinderter und nichtbehinderter Menschen" im Jahre 2000. Lesungen in Bad Oeynhausen, Bielefeld, Daun (Eifel), Düsseldorf, Glandorf, Leipzig, Minden, Oni (Georgien), Petershagen, Porta Westfalica, Rotterdam und im Radio. Mitwirkung bei der monatlichen Literarischen Runde (Vorstellung von Literatur einem interessierten Publikum) von "LINGUA e. V. – Freunde und Förderer der Stadtbibliothek Minden. Literatur in Gespräch und Aktion" 2001 – 2002, bei der „blauen Stunde“ der Minden-Marketing GmbH 2003, bei den monatlichen Lesungen von „MAK - Mindener Autoren-Klub“ 2003 – 2005, während der Anne-Frank-Gedächtniswoche in Minden 2006. Predigt in der Christus-Kirche in Minden-Kutenhausen 2003. Beteiligung an den Aktionen „Garten der Poesie“ 2005 und 2007 auf dem Alten Friedhof in Minden. Lesungen in Minden, Porta Westfalica, Bad Oeynhausen, Osnabrück, Rotterdam (Niederlande), Binz (Ostsee), Daun (Eifel), Leipzig, Oni (Georgien), Herten-Scherlebeck, Petershagen, Warmsen u. a., Vorbereitung und Teilnahme an WortBilder (Ausstellung von Plakaten in Text und Bild) und Lesung in der Kapelle des Johannes Wesling Klinikums Minden im Rahmen der Aktion Nicht ohne Dich! des Evangelischen Kirchenkreises Minden anlässlich des Lutherjahres 2017.